Growboxen

Spätestens wenn es draußen nass und kalt wird (hierzulande etwa ab Juni), geht es für uns in die Growbox. Growboxen müssen blickdicht und lichtdicht sein und sollten sogenannte Tubes, verschließbare Durchlässe für Abluft, Strom und etwaige Bewässerungstechnik bieten.

Growboxen kommen in allen möglichen Größen vor, wobei die übliche Höhe für den Cannabisanbau bei um die 1,60m beginnt und bei den höchsten Zelten bei 2,25m endet. Viele, die aus dem Outdoorbereich kommen, fragen sich, wie ihre 3-Meter-Bäume da bitte reinpassen sollen und hier kommt direkt die Antwort: nicht.

Beim indoor-Anbau folgen wir grundsätzlich einer anderen Logik als outdoor; während wir nämlich draußen den ganzen Sommer über Wuchsphase betreiben um im Herbst eine möglichst imposante Jahresernte einzufahren, arbeiten wir indoor mit kurzen Wuchsphasen von null bis drei Wochen, um schlussendlich vier, fünf Ernten im Jahr einzufahren, von denen zwar keine an die Idealergebnisse outdoor heranreicht, wobei der Jahresertrag aber erheblich umfangreicher ausfällt. Insofern haben wir diese Problematik der Wuchshöhe auch nicht in diesem Ausmaß und die meisten Growers kommen mit einer durchschnittlichen Zelthöhe von 1,80m gut aus - umso leichter, wenn sie hydroponisch arbeiten, da die Pflanzen hier noch einmal gedrungener wachsen. Hinzu kommen Techniken, wie der Scrog oder das Toppen um die Wuchshöhe zu regulieren.

Ausdrücklich Vorsicht sei geboten, wenn du Pflanzen von draußen reinholst, beispielsweise weil der Herbst besonders grau ist und du dir Sorgen um deine Ernte machst und beschließt sie in einem indoor-Setup zuende zu bringen. Draußen sind deine Pflanzen nämlich dauerhaft von Schädlingen befallen, was kein Problem ist, da wo Schädlinge sind, auch ihre Fressfeinde sich meistens wohlfühlen und sich so alles selbst reguliert. Sobald du deine Pflanzen jedoch reinholst, bringst du die Schädlinge in der Pflanze mit rein - deren Fressfeinde aber nicht. Das ist kein Drama. Wenn das von vorneherein geplant ist, kannst du sie auch von vorneherein mit Silizium behandeln, alternativ kannst du besagte Fressfeinde direkt bei Nützlingszüchtern bestellen und zusammen mit deiner Pflanze ins Zelt setzen oder du holst die Pflanze früh genug herein um sie noch mit Pestiziden besprühen zu können. Wie auch immer du es angehst; irgendwas solltest du tun, wenn du Pflanzen von draußen nach drinnen holst, sonst hast du höchstwahrscheinlich eine Katastrophe im Zelt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Höhenwachstum deiner Pflanzen bei beschränkter Raumhöhe zu regulieren - begonnen bei Topfgröße und Wuchszeit. In kleinen Töpfen wachsen kleine Pflanzen und in kleinen Räumen brauchen wir keine großen Töpfe. Die übliche Größe variiert für den Anbau im Kübel zwischen 8 und 14 Litern. Wenn du mehr zu Töpfen und der richtigen Topfgröße erfahren willst, besuche unsere Töpfe-Sektion. Als Wuchszeit kalkulieren wir ein bis drei Wochen, im Schnitt üblicherweise zwei, ein. Auch wenn die Pflanzen dann häufig noch sehr klein aussehen, würden wir bei sehr kleinen Zelten eher zu einer eher zu kurzen Wuchszeit raten, als am Ende Ärger mit Höhenwachstum zu riskieren.

Die danach gängigsten beiden Möglichkeiten sind vermutlich das Topping und der Scrog. Beim Toppen schneiden wir die Spitze der Pflanze ab, woraufhin sie ihre Wuchsenergie in die Seitentriebe lenkt und wir eine weit verzweigte Pflanze mit eher mehreren kleinen als einem großen Mainbud erhalten. Das ergibt vor allem Sinn, wenn wir mit wenigen Pflanzen eine große Wuchsfläche ausfüllen wollen. Mehr hierzu lernst du natürlich in unserer Scheren-Sektion wo wir alle Arten des Pflanzenschnitts und das richtige Werkzeug besprechen.

Scrog ist eine Abkürzung für Screen of green und meint den grünen Teppich, den wir mithilfe ebendieser Technik im Zelt erzeugen. Dazu befestigen wir ein Scrognetz, wie wir es für eigentlich alle Zeltgrößen im Sortiment führen oder von der Rolle schneiden, an den Zeltstangen auf Höhe der Blütenansätze, sobald wie die Blüte einleiten. Während der darauf folgenden "Stretchphase", also dem ca. dreiwöchigen Zeitraum, in dem die Pflanze den größten Wachstumsschub vollzieht und besagte Blüten ansetzt, "flechten" wir die eskalierenden Triebe durch die Maschen. Dadurch, dass wir die höchsten Triebe herunter und zur Seite biegen und den niedrigeren Trieben erlauben, gerade nach oben zu wachsen, erzeugen wir aus unterschiedlich wachsenden Pflanzen einen gleichmäßigen Screen, mit allen Blüten auf einer Höhe. Gerade bei hochschießenden Pflanzen, wie wir sie in (falscher) Umgangssprache Sativas nennen, ist das die sinnvollste Methode den Wuchs zu regulieren.

Zu guter Letzt hilft auch das Licht die Pflanzen klein zu halten. Hinreichend Wattzahl vorausgesetzt, wird die Pflanze nach Möglichkeit vermeiden ins Licht hineinzuwachsen, sieh also zu, dass die Leuchte nicht zu weit von der Pflanze entfernt ist.

Zusammengefasst wirst du mit nicht zu großen Töpfen, einem Scrognetz, und einer vernünftig dimensionierten Growleuchte die Höhe deiner Pflanzen in den meisten Growboxen voll im Griff haben.

Eine Growbox ist ein (relativ) geschlossener Raum. Damit darin keine furchtbaren Dinge geschehen, braucht es ein paar Dinge, von denen einige "nice-to-have", andere hingegen obligatorisch sind, um besagte Furchtbarkeiten zu vermeiden. Auf unserer (sehr gut sortierten) Seite findest du zu allem was hier folgt ausführliche Beitrage in den jeweiligen Kategorien, welches Gerät oder welche Anwendung nun die richtige für dein Zelt in deinem Setup ist, aber eine grundlegende Übersicht über die notwendigen Komponenten findest du hier. Beginnen wir mit dem obligatorischen:

Abluft

Kern deines Setups ist nicht das Licht, sondern die Abluft. Klar, ohne Licht, ergibt die ganze Nummer keinen Sinn aber ohne Abluft wird es in jedem Fall eine Katastrophe. Die Abluft wird oben im Zelt befestigt, über der Lampe, und schiebt die Luft aus deinem Zelt, wodurch sich durch Reißverschlüsse, Tubes und Luftzufuhröffnungen Frischluft nachzieht. Dadurch findet ein Austausch statt, der feuchte und warme Luft, sowie sich ständig entwickelnde Krankheitserreger aus dem Zelt hinausbefördert. An der Abluft wird auch der Aktivkohlefilter befestigt. So stellt die Abluft sicher, dass sämtliche Luft gefiltert abgegeben wird und nicht ungefiltert durch die Schlitze, um die gesamte Nachbarschaft über das Terpenprofil deines aktuellen Phenos auf dem Laufenden zu halten. Dennoch wird ein gewisser Strom zwischen den Luftzufuhren und der Luftabfuhr entstehen und abseits dessen in den Zeltecken und dem Blätterdach kann sich immer noch stehende Luft bilden, die am Ende eine Schimmel- und Krankheitsgefahr für deinen gesamten Grow darstellt. Verhindert wird das durch die

Umluft

Entgegen anderslautender Behauptungen anderer Suchergebnisse über und unter diesem hier, geht es bei der Umluft im indoor-Homegrow nicht wirklich darum, den Pflanzen durch Windsimulation mehr Kraft zu geben - damit kann man zwar arbeiten, das sollte dann aber sehr richtig gemacht werden um nicht nur Ärger zu machen - sondern eben vor allem darum, stehende Luftschichten zu vermeiden. Dafür richten wir die Ventilatoren eben nicht direkt auf die Pflanzen und sowieso nicht direkt auf die Buds, sondern wir versuchen mit gegenläufigen Ventis zur Zeltwand hin, eine gleichmäßige Windhose nach oben in der Growbox zu erzeugen, die die gesamte Luft im Zelt verwirbelt und zur Abluft transportiert.

Licht

Nachdem alles mit der Luft vor allem der Problemvorbeugung dient, dient das Licht dem Ergebnis. Das richtige Licht ist keine Wissenschaft und für die kleinformatigen Homegrowers, die hier bei uns Hilfe suchen, ist die Faustregel; nimm soviel Licht wie reinpasst. Die Formate der meisten gängigen LEDs lassen ihrer Größe recht eindeutig entnehmen, für welches Growboxformat sie gedacht sind. Früher, als wir mit den klassischen Natriumdampfleuchten growten, hatten wir noch eine Lichtquelle in der Zeltmitte und es war ertragsentscheidend dieses Licht gleichmäßig im Zelt zu verteilen und eines der effizienteren Mittel, war eine sinnvolle Zeltwandbeschichtung. Die effizienteste ist die weiße PAR+-Folie wie sie beispielsweise von Homebox verwendet wird, wobei PAR die Abkürzung der englischen Worte für "Photosynthetisch Aktives (Licht-)Spektrum" ist und das + dem Werbeeffekt dient. Bei heutigen LEDs, die, wie gesagt, die gesamte Decke der Growbox ausfüllen, reicht bei gewissenhafter Wuchsregulierung die einfache Silberfolie, da das LIcht ohnehin relativ gleichmäßig überall von oben draufknallt. Wer jedoch mit Autos unterwegs ist, oder einfach insgesamt dazu neigt die Pflanzen eher Wuchern zu lassen, profitiert natürlich von einem besseren Transport des Lichtes in die unteren Schichten und sollte vielleicht doch für die PAR+-Folie ein paar cm tiefer in die Tasche greifen.

Wenn wir uns für eine Growbox entscheiden, dann tun wir das natürlich um uns von äußerlichen Faktoren im Grow unabhängig zu machen - allerdings bestimmt der Standort, wieviel Energie du für diese Unabhängigkeit aufbringen musst. In einem feuchten kalten und schimmeligen Keller voller Ungeziefer wirst du beispielsweise immer einen Luftentfeuchter und eine Heizung laufen lassen müssen, während du gleichzeitig Gerätschaften benötigst, die die Luft von Pilzsporen reinigen und musst ständig alles auf Schädlinge kontrollieren und irgendwann stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Projekts. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass deine private Wohnung den idealen Wunsch-Grow-Ort hat aber wenn du möglichst viele der folgenden Faktoren von vorneherein beachtest, wirst du dir hintenheraus eine Menge Frust und Nacharbeit sparen können.

Temperatur

Um möglichst energiesparend zu arbeiten, wäre es nach Möglichkeit optimal nicht direkt unter dem Dach und eben nicht im Keller zu growen. Unterm Dach können die Temperaturen im Zelt auf weit über 30°C ansteigen, während du im Keller von Anfang Herbst bis Ende Frühling mit Feuchtigkeit und während der Wintermonate mit viel zu niedrigen Temperaturen zu kämpfen hast. Wenn sich das nicht umsetzen lässt, wäre vielleicht auch saisonales Growen eine Option. Gerade Dach-Growers planen häufig von vorneherein eine Sommerpause ein. Gegen Kälte lässt sich natürlich leichter vorgehen als gegen Hitze, jedoch ist es hilfreich, wenn im Growraum eine Heizung vorhanden ist. Das Beheizen einzelner Räume mit der technischen Gebäudeausstattung ist natürlich immer effizienter als mit Heizstrahlern und ähnlichem.

Feuchtigkeit

Wirklich, wirklich viel Ärger kann sich sparen, wer die Abluft aus der Box aus dem Raum herausbekommt in dem sie steht. Dies könnte beispielsweise über einen Abluftschlauch ins Badezimmer oder die Küche, Räume, die ohnehin darauf ausgelegt sind, höhere Luftfeuchtigkeiten abzukönnen, realisiert werden oder halt direkt mit dem Schlauch im gekippten Fenster. Gerade wenn die Box in einem kleinen Raum, einer Kammer oder vergleichbarem, steht wird das notwendig, weil das Zelt sonst ständig die feuchte Abluft saugt, die es dann umso feuchter wieder ausspuckt; eine Spirale an deren Ende ein wildes Biotop aber kein erfolgreicher Grow steht. Als Standorte möglich sind hier auch Flure oder Durchgangsräume, da die meistens architektonisch bedingt einen hohen Luftausstausch gewährleisten, ohne dass da steuernd eingegriffen werden müsste. Den Jackpot hat natürlich gezogen, wer ein ungenutztes Gästebad zu Hause hat; ein Feuchtraum mit Heizung und gewährleisteter Entlüftung.

Lärm

Eine letzte wirklich relevante Größe für den Standort ist die Lärmemmission. Das Rauschen der beständig laufenden Abluft, die Umluftventilatoren und das Tröpfeln einer etwaigen Bewässerungsanlage sorgen für eine ständige Geräuschkulisse, die sich sich zwar auf nahezu 0 reduzieren lässt, was aber auch mit einem höheren finanziellen Aufwand verbunden ist. Natürlich ist "Lärm" heute auch nicht mehr, was er mal war. Du brauchst nicht zu befürchten, dass deine Nachbarn irgendwas mitbekommen oder die ganze Wohnung dröhnend vor sich hin vibriert, wie es früher tatsächlich mal der Fall war - diese Zeiten sind lange vorbei. Von einem kleinen Setup für deine drei Pflanzen, wirst du durch geschlossene Türen auch mit älteren AC-Abluftgeräten nichts hören. Wenn du also in einer größeren Immobilie einen freien Raum hast, spielt Lärmprävention für deine Planung keine Rolle. Der erste Schritt um Geräusche zu reduzieren, ist die Abluft. Mehr Details dazu natürlich in der entsprechenden Rubrik, hier ist nur wichtig, dass EC die leise Technologie ist; EC-Motoren erlauben es Ab- und Umluftventilatoren nahezu geräuschlos zu arbeiten, da es kein Mototrengeräusch mehr gibt und lediglich mit dem Windrauschen umgegangen werden muss. Der Preisunterschied zwischen alten ACs und neuen ECs ist zwar noch drastisch, doch am Horizont dräuende EU-Regularien, die die ineffizienten ACs in die Verbannung schicken sollen, werden einen Preissturz bewirken. Wenn du nun sehr städtisch, hier in Düsseldorf beispielsweise irgendwo zwischen Bahnhofsviertel und Kruppstraße lebst, ist es mit moderner leiser Technik nahezu egal in welchem Raum du growst und mit einer großzügig dimensionierten Abluft wirst du zwischen ständiger Mikrovibration, Verkehrsrauschen und allgemeinem Stadtdröhnen wohl ohne größere Probleme direkt neben dem Zelt schlafen können. Je nachdem wie ländlich du lebst, kann die Geräuschkulisse schon etwas penetrant werden, hier wären Schlaf- und Medienräume eher zu meiden bzw. in weitere Geräuschreduzierung, wie schallgedämmte Schläuche, zu investieren.

Ferna

GHP

Homebox

Mammoth

Secret Jardin

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